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Das Reich Cammuoria
Oft wird fälschlicherweise all das Land, das auf der
Karte zu sehen ist, als das Reich Cammuoria bezeichnet. So ganz stimmt
das aber nicht. Wohl findet sich das Zentrum der Macht in der Hauptstadt
Cammuorias Tar 'Ant, und alle Entscheidungen werden vom jeweiligen Herrscher
über die Burg gefällt. Aber sowohl das Zwergenreich Garnol 'Ur,
als auch der freie Seenbund der Sidragho haben eigene Strukturen und Verwaltungen.
Sie stellen sich zwar unter die Herrschaft der Burg, sind aber im eigentlichen
Sinne frei und es besteht keine Verpflichtung, den Weisungen aus Tar 'Ant
zu folgen.
Das Dunkle Land hingegen ist ein Teil Cammuorias, doch die Macht der Burg
in Tar 'Ant kann dort nicht ausgeübt werden. Die N'dragoth haben
sich dorthin zurückgezogen und halten diesen Teil Cammuorias besetzt.
Cammuoria ist ein überaus fruchtbares Land. Saftig grüne Wiesen,
große im Kornstehende Getreidefelder, schattige, dunkle Wälder
aber auch weite Flächen Steppe und Wüste
sind zu finden. Geteilt wird das Land durch die Eisenberge, die westlich
von Tar 'Ant ihre mächtigen Gipfel in die Höhe recken. Sie umklammern
einerseits das Dunkle Land und bieten so in gewissem Sinne eine natürliche
Barriere, trennen aber auch das Land, in dem die Sein leben vom restlichen
Cammuoria ab. Mehrere Flüsse entspringen im Felsgestein des Gebirges,
so auch der Hauptstrom Cammuorias, der Nimwein, an dessen Ufern die Hauptstadt
Tar 'Ant angesiedelt ist.
In der Nähe der Eisenberge befinden sich auffällig
viele Pforten des Lichtes, die die Verbindung zu Granol 'Ur herstellen.
Sie bieten den Zwergen die Möglichkeit, die Eisenberge ohne große
Mühen zu überqueren - sie gehen einfach darunter hindurch. Lediglich
die Pforte, die in das Dunkle Land führt, ist verbarrikadiert und
wird streng bewacht. Sie bildet neben dem Drachenpass die Schwachstelle
in der natürlichen Verteidigungsmauer. Die N'dragoth benutzten diesen
Pass als Rückzugsweg. Bis heute ist der Weg gefürchtet und kein
Wanderer wagt sich weiter, als bis zur Passhöhe.
Als die Drachen noch zum täglichen Bild in Cammuoria
gehörten, hatten sie ihre Bruthöhlen und Wohnstätten im
Westen des Landes, in einem mächtigen Krater eines Vulkans, nahe
einer der Pforten des Lichtes. Kalt und verlassen ist nun dieser Hort
und die Bevölkerung des Landes hofft immer noch, dass die Drachen
eines Tages zurückkehren und wieder Heimstatt in dem alten Vulkan
nehmen. Ebenfalls im Westen befindet sich die Festung Yarl. Ein mächtiges
Bauwerk, das von meterdicken Mauern umgeben ist. Noch nie wurde diese
Festung erstürmt, obwohl sie wegen ihrer strategisch hervorragenden
Lage immer wieder Ziel von Angriffen wurde. Mehrere Heere finden innerhalb
der Festung Platz, so gewaltig ist sie. Und wenn die Heere darin versammelt
sind, dann ist es ein Eilmarsch von drei Tagen, um den Drachenpass oder
den Grünsee zu erreichen, um angreifende Horden der N'dragoth zu
stellen.
Allerdings ist sie nicht immer besetzt. In Friedenszeiten ist nur eine
kleine Mannschaft dort, um Wacht zu halten und die Festung in Stand zu
halten. Anders der Turm der Magier. Dort finden ständig Konklaven
statt. Der Turm ist ein beliebtes Ziel der Magier von Cammuoria, da dort
die alten Schriften in der ehrwürdigen Bibliothek aufbewahrt werden.
Es herrscht ständiges Kommen und Gehen. Oft werden im Turm der Magier
auch Wettbewerbe abgehalten. Es ist ein besonderes Schauspiel, den Turm
in solchen Zeiten zu beobachten. Leuchtende magische Wolken, die in allen
Farben schillern, hüllen dann den Turm ein und um die Turmspitze
zucken grellweiße Blitze, die das Firmament erleuchten.
Nördlich des Magierturmes, hinter der Kette der
Eisenberge, beginnt das Land der Sein. Die Täler des Flusses Altwasser
sind fruchtbar und werden für intensiven Anbau von Feldfrüchten
aller Art genutzt. Wohin das Auge blickt - ausgedehnte Felder beherrschen
dort das Bild. Ganz anders in Sero'ng. Dies ist der Wald, der für
den Reichtum der Sein verantwortlich ist. Hier wächst der in ganz
Cammuoria bekannte Eisenbaum, dessen Holz sehr begehrt ist. Es wird zum
Schiffbau vom Seevolk ebenso eingesetzt, wie es auch für kunstvolle
Schnitzereien gebraucht wird. Die Eingangspforte der Burg zu Tar 'Ant
ist übrigens aus eben diesem Holz gefertigt.
Die größte Stadt in diesem Teil des Landes ist Illien. Reges
Treiben beherrscht die Straßen und Gassen dieser Stadt, deren Bild
von der ganz aus Holz gebauten riesigen Halle der Gilden geprägt
wird. Dort hat unter anderem die Gilde der Holzfäller ihr Quartier,
die auch für den Bau dieses beeindruckenden Gebäudes gesorgt
hat.
Eidros ist die Stadt der Lehren. Sie ist ein Zentrum der Bildung und die
angesehensten und besten Schulen in Cammuoria befinden sich dort. Dem
Stadtbild merkt man das auch an. Schöngeistiges herrscht eindeutig
vor. Die Fassaden der Häuser sind kunstvoll verziert - sei es mit
Malerei oder mit Schnitzwerk. Das Leben dort ist angenehm und abwechslungsreich.
Überall demonstrieren Schüler der unterschiedlichsten Ausbildungsrichtungen
ihr bisher erworbenes Können. Kein Platz wo nicht ein Bardenschüler
seine neueste Komposition vorträgt oder Gaukler mit ihren Tricks
die Passanten belustigen.
Amrach als die kleinste Stadt in diesem Landstrich kommt ebenfalls eine
besondere Bedeutung zu. Sie ist eine der beiden Hafenstädte Cammuorias.
Entsprechend ist das Leben dort. Immer etwas schmutzig, immer etwas lärmend
- das ist der Eindruck, den dieser im Kern doch beschauliche Ort vermittelt.
Im weitläufig angelegten Hafenbereich herrscht immer ein ständiges
Gewusel: Fracht wird ein- und ausgeladen, Passagiere verhandeln mit Kapitänen
um eine Passage, Fischer flicken ihre Netze. Auf Grund der exponierten
Lage direkt an der Küste ist Amrach eine bedeutende Handelsstadt.
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